Erfahrungen in der U 17

Schule, Handy, Playstation und mit Freunden abhängen!
Und dann noch Rennrad fahren wollen?
Die ersten Trainingsfahrten stecken in den Beinen, die Lizenz war schneller da als erhofft, der Termin für das erste Rennen stand unübersehbar im Kalender. Dann war es soweit, Samstag 20.06.2015 und Jonas05knapp 260 km von zu Hause weg. Nummer holen, Warmfahren und dann ab in die Startaufstellung.
Da stand er nun der Jonas. Zugegeben mit knapp 15 Jahren nicht klein, nicht schmächtig, dennoch total unerfahren in Sachen Rennen fahren in der U 17. Die Jungs haben schon richtig was drauf, Renndistanzen von knapp 40 Km werden flott abgespult. Was soll’s, aller Anfang ist schwer! Und hier in Kassel Calden auf einem alten Flugplatzgelände lässt es sich doch prima fahren. 3 Km Runde, freies Feld, keine gefährlichen Kurven, Bordsteinkanten, Häuserwände oder sonstige Hindernisse, die einen unfreiwilligen Abstieg vom Rad hätten zusätzlich gefährlich werden können. Noch ein paar Sekunden bis zum Start und ich war  merklich nervöser als Jonas. Klick, gut ins Pedal ist er schon mal gekommen, jetzt bloß schön einreihen, denn der Wind ist hier mehr als nur ein Gegner,er ist dein Feind! So oder ähnlich habe ich ihm die Notwendigkeit des Windschattenfahrens erklärt. Oha, die erste Rund ist noch nicht ganz zu Ende und das etwa 25 Fahrer starke Feld zieht sich schon mächtig in die Länge. Die Wahrheit ist hart, Jonas ist fliegen gegangen…
Aber er fährt weiter und bei jeder Rundendurchfahrt erkenne ich kein verzweifeltes Gesicht an ihm. Na dann, dann fährt er eben alleine weiter. 30 km später hat er sein erstes Lizenzrennen Jonas03geschafft. Ich werte es als Durchgefahren. Keine 24 Stunden später in Rheinbach, ganz andere Runde, ganz andere Fahrer, ganz anderes Rennen. Start, 1. Runde ganz vorne, 2. Runde mittendrin, 3. und 4. Runde hinten dran. Dann Prämienabnahme, da zeigt sich wie schnell die schnellsten ihre Jugend-Übersetzung drehen können! Zu schnell für Jonas, aber er ist nicht allein. Ein prima vierer Grüppchen hat sich gebildet, schön in einer Reihe werden die Runden abgespult. Führungsarbeit wird aufgeteilt, zügig um die Kurven gefahren, eben alles was man als Anfänger am besten im Rennen lernen kann. Und am Ende wieder ein zufriedenes Gesicht, oder besser gesagt zwei zufriedene Gesichter, denn ich werte dieses Rennen auch als durchgefahren!
Die Saison geht noch eine Weile, ich bin gespannt!

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