„Das Rennen“ – Eine gute Schlechtwetter-Lektüre!

Weihnachten, Silvester, die verregneten Tage und irgendwo dazwischen lassen oft nur wenig Spielraum für ausgiebige Trainingsfahrten. Selbst hartgesottene und verrückte Genossen bleiben, trotz der ungewöhnlich warmen Temparaturen, lieber unter dem noch immer hell erleuchteten Weihnachtsbaum bei dem übrig gebliebenen Weihnachtsgebäck sitzen.

Endlich ist die Zeit vorhanden, um sich kulturellen Genüssen zu widmen. Wenn Kultur, dann aber bitte mit einer guten Portion Radsport? Undenkbar?

Das muss nicht sein. Frisch ausgepackt fühlt sich das erste Buch nach langer Abstinenz wie eine neue Erfahrung an. Sonst gibt es nur den Sportteil des Kölner Stadtanzeigers, die Tour und die Procycling oder die Informationen von radsportnews.net ;-).

Bisher hielt ich es für undenkbar, dass, abgesehen von diversen Trainings- und Reparaturanleitungen, ein Radsportbuch so interessant sein kann. Und doch musste ich mich eines Besseren belehren lassen.



Tim Krabbe, Das Rennen

Das Buch berichtet über 168 Seiten über ein packendes Amateurradrennen. Auch für RTF’ler ist es eine spannende Lektüre ;-). Mir hat das Buch über den einen oder anderen Regen hinweg geholfen. Vielleicht wirkt es auch bei Euch!

Ein kleiner Ausschnitt: „Mein ganzes Leben hatte im Rückblick nur ein Ziel gehabt: dieses letzte Hinterrad zu erreichen, hier, jetzt. Ich konnte nicht mehr. Aber diese forteilende Ziellinie, acht, sieben, sechseinhalb Meter vor mir, hielt meine Hoffnung und mein Verlangen wach. Ich hustete und spuckte. Ich erinnerte mich an den Ratschlag: Schalte, wenn du wirklich am Ende bist, in einen höheren Gang. Ich schaltete. Ein paar hysterische Tritte auf dem Dreizehner, die geballte Kraft eines Todeskampfes. Ich war da. Ich hing am letzten Hinterrad. Ich war Mitglied der Spitzengruppe.“

Das Buch gibt es bei www.amazon.de für 12,90 EUR und ist als kleiner Nachmittagsappetithappen sehr zu empfehlen.


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